Gut sehen – sicher fahren

Hilfe vom Augenarzt kann die Orientierung im Straßenverkehr deutlich verbessern.

Sehenden Auges Gesundheitsrisiken vermeiden

Gutes Sehen ist wichtig für Autonomie, Mobilität und Sicherheit im Straßenverkehr bis ins hohe Alter. Regelmäßige, umfassende Augenuntersuchungen helfen, das Sehvermögen zu erhalten und optimal zu nutzen.
Trier, November 2019

Verkehrsteilnehmer müssen heutzutage immer mehr leisten, um den hohen Anforderungen im täglichen Straßenverkehr gewachsen zu sein: Schnellere Autos, immer mehr Menschen, Autos und andere Verkehrsmittel auf den Straßen und eine oft schwer überschaubare Anzahl an Schildern und Signalen erfordern eine hohe Konzentration und rasche Reaktionsfähigkeit. Die Fülle an Informationen, von denen ein großer Teil über die Augen wahrgenommen wird, stellt eine hohe Beanspruchung dar. Kommen im Herbst und Winter noch schlechte Lichtverhältnisse hinzu, dann wird es noch schwerer, die nötigen Informationen rechtzeitig wahrzunehmen und richtig zu reagieren.

Die Zahl der über sechzigjährigen Verkehrsteilnehmer nimmt ständig zu, schon heute gehört schätzungsweise jeder vierte Autofahrer dieser Gruppe an. Gerade für diese älteren Autofahrer stellen diese hohen Anforderungen im Straßenverkehr besonderen Stress dar. Insbesondere das Sehvermögen lässt bereits ab einem Alter von ca 40 Jahren nach, was vielen Betroffenen nicht bewusst ist. Manche spüren jedoch eine gewisse Verunsicherung im Straßenverkehr. Andererseits ist das Auto für die selbstbestimmte Lebensführung gerade älterer Menschen oft unverzichtbar, und so werden Bedenken mitunter verdrängt.

Hilfe vom Augenarzt

Eine frühzeitige Beratung beim Augenarzt kann helfen, festzustellen, welche Probleme beim Sehvermögen bestehen. Der Augenarzt untersucht zunächst neben der Sehschärfe, der grundlegenden Sehfunktion für Verkehrsteilnehmer, auch das Gesichtsfeld, das für Autofahrer besonders wichtig ist. Das Dämmerungssehen, die Fähigkeit Kontraste wahrzunehmen, die Blendempfindlichkeit und das Farbensehen kann der Augenarzt ebenfalls testen. Wichtig ist, dass der Augenarzt zusätzlich das Auge untersucht und damit Augenkrankheiten ausschließt, die zu einer fortschreitenden oder auch einer zeitweisen Beeinträchtigung der Sehwahrnehmung führen. Anschließend bespricht er mit dem Patienten, welche Möglichkeiten bestehen. In den meisten Fällen kann der Augenarzt helfen.

Mit einer optimal abgestimmten Sehhilfe – Brille oder Kontaktlinse – gelingt in vielen Fällen die Orientierung im Straßenverkehr wieder sehr viel besser. Wenn Autofahrer Kontaktlinsen tragen, sollte immer eine Ersatzbrille im Handschuhfach liegen für den Fall, dass während der Fahrt Reizungen auftreten, die es notwendig machen, dass die Linsen herausgenommen werden. Das kann beispielsweise bei trockenen Augen der Fall sein. Ist eine Linsentrübung (Grauer Star oder Katarakt) die Ursache dafür, dass ein Autofahrer im Dunkeln nicht mehr gut sieht und sich leicht geblendet fühlt, dann kann eine Kataraktoperation mit Implantation einer speziellen Kunstlinse die Lösung sein.

Ein optimales Sehvermögen ist immer auch von der Umgebung abhängig. Autofahrer sollten darauf achten, dass ihre Scheinwerfer so eingestellt sind, dass sie andere nicht unnötig blenden. Und tagsüber trägt das Tagfahrlicht zu mehr Sicherheit bei, weil herannahende Fahrzeuge mit Licht leichter gesehen werden.

(Quelle: Berufsverband der Augenärzte)