Erfolgreiche Fortbildung der Augenklinik Petrisberg

Erfolgreiche Fortbildung der Augenklinik Petrisberg

Über 60 Augenärzte aus der Mosel- und Eifelregion nahmen am 16.März 2013 an der jüngsten Fortbildung der Augenklinik Petrisberg in Trier teil. Unter dem Titel „Herr Doktor, ich will nur das Beste“ wurden neue Entwicklungen betrachtet und kritisch diskutiert.

Prof. Dr. Martin Wenzel, Ärztlicher Leiter der Augenklinik Petrisberg, gab nach seiner Begrüßung zunächst einen kleinen Überblick, welche Relevanz die bei der Fortbildung anstehenden Entwicklungen aktuell in der deutschen Augenheilkunde haben. In Deutschland werden jährlich etwa 1.000.000 Katarakt-Operationen durchgeführt. Davon finden 81% durch niedergelassene Ärzte und 19% durch öffentliche Krankenhäuser satt.

In den letzten Jahren wird in den Medien verstärkt für „Premium“-Operationstechniken geworben, ohne dass dadurch ihr Markanteil wesentlich angehoben werden konnte: Jeweils 2% aller implantierten Linsen sind torische oder „multifokale“ Modelle. Torische Linsen gibt es seit 1993, multifokale seit 1988. 0,4% der Operationen wurden mit dem Femto-Laser durchgeführt; derartigeund andere Laseroperationtechniken gibt es seit 1983.

Anton Kraus, Physiker an der Fachhochschule Köln, erläuterte den Augenärzten dann sehr anschaulich und mit praktischen Versuchen das Wirkprinzip von diffraktiven Optiken. Diese werden in der Laser- und Nanotechnologie verbreitet angewendet. In der Makrooptik haben sie sich kaum durchsetzen können. Trotzdem werden solche Linsen werden heute häufig als sog. „Premiumlinsen“ angeboten.

Im Detail ging anschließend Prof. Dr. Dr. Rolf Preussner von der Uni Mainz auf zwei dieser Sonderlinsen ein – nämlich wieder die asphärischen – sowie die torischen Linsen. Besonders letztere hält er für einen Gewinn im Spektrum der Intraokularlinsen, weil Patienten mit einem Astigmatismus damit geholfen werden kann.

Prof. Dr. Rupert Menapace aus Wien beleuchtete dann einen ganz aktuellen Trend der Augenheilkunde, die Operation des Stars mit dem Femtosekundenlaser. Diese neue Technik wird zur Zeit auf Initiative der Industrie stark öffentlich diskutiert. Seine Quintessenz: zum heutigen Stand bringt diese Technik für den Patienten, der sich einem erfahrenen Operateur anvertraut, eher Nach- als Vorteile. Unerfahrene Operateure können durch den Femto-Laser profitieren.

Über eine andere Einsatzmöglichkeit des Femtosekundenlasers berichtete abschließend Dr. Martin Bechmann von der AugenLaserKlinik Trier. Er stellte den Augenärzten die neue Operationstechnik Relex Smile vor, mit der die Kurzsichtigkeit operiert werden kann. Hierbei ist allein mit dem Femtosekundenlaser eine neue Vorgehensweise entwickelt worden, die für den Patienten besonders sanft und schonend ist.

Die Fortbildung fand im Rheinischen Landesmuseum statt, so dass im Anschluss an die Vorträge die meisten Teilnehmer noch die Möglichkeit nutzten, bei einer Führung einen Eindruck vom Leben im antiken Trier zu bekommen.