Die Katarakt-Operation

Liegt eine beidseitige Katarakt vor, so wird meist zunächst ein Auge (in der Regel zuerst das schlechtere) operiert. Sobald sich das erste Auge gut von der Operation erholt hat, wird das zweite Auge in Angriff genommen. Von der Voruntersuchung und dem Ihrem Alltag ohne Einschränkungen nach dem Eingriff. Wir erläutern Ihnen die einzelnen Schritte.

Voruntersuchung

Die minimalinvasive ambulante Operation ermöglicht dem Patienten die rasche Rückkehr in das vertraute häusliche Umfeld

Die Voruntersuchung
Bitte kommen Sie zur Voruntersuchung nicht selber mit dem PKW, da Sie diesen nach der Untersuchung für einige Stunden nicht fahren dürfen. Nachdem das Auge gründlich untersucht worden ist, wird in einem eingehenden Patienten- Arzt-Gespräch abgewogen, ob eine Operation des Stars sinnvoll ist. Im Rahmen der Voruntersuchung besteht die Möglichkeit, die Länge des Auges nicht mit Ultraschall, sondern laseroptisch messen zu lassen. Diese Untersuchung ist zurzeit das exakteste Verfahren der Augenlängenmessung und erhöht die Genauigkeit bei der Kunstlinsenbestimmung. Die Chance, nach der Operation im Fern- oder Nahbereich nicht mehr auf eine Brille angewiesen zu sein, ist nach der Laseruntersuchung größer als nach der Ultraschallmessung. Es gibt weitere sinnvolle lasergestützte Untersuchungtechniken, die im Vorfeld der Operation Risiken aufdecken und somit Enttäuschungen nach der Operation vermeiden lassen: - OCT zur Überprüfung der Netzhaut und des Sehnervs - Topograhie zur Prüfung der Hornhaut - evtl. HRT zur Prüfung des Sehnervs bei Glaukom Vor der Operation sprechen Sie bitte mit Ihrem Hausarzt über die geplante Operation. Eine spezielle Voruntersuchung oder Befundmitteilung an uns ist meist nicht nötig. Die Belastung durch eine Staroperation ist geringer als bei einem Zahnarztbesuch. Eine Änderung der Medikamente zur Operation ist nicht notwendig, auch ASS und Marcumar dürfen weiter genommen werden. Am Vorabend dürfen Sie, wenn Sie dies wünschen, ein Ihnen vertrautes Schlafmittel nehmen. >br>
Die Intraokularlinse
Während der Staroperation wird eine künstliche Linse in das Auge eingesetzt. Bei den Linsenimplantaten gibt es Qualitätsunterschiede. Bei uns erhalten Sie nur Linsen der höchsten Qualitätsstufe. Durch unsere hohen Operationszahlen können wir allen Patienten als Standardmodell ohne Zuzahlung hydrophobe Acryllinsen von einem der weltweit führenden Hersteller anbieten, mit dem wir Augenärzte die längsten und die besten Erfahrungen haben. In der Gestaltung der Linsen gibt es gewisse Unterschiede, die zu einem Aufpreis führen können, den die gesetzlichen Kassen meistens nicht bezahlen.

Damit sich diese „Premiumlinsen“ für Sie lohnen, muss Ihr Auge vor der Operation ausführlicher als bei einer Standardlinse untersucht werden. So können wir ausschließen, dass Ihr Auge an weiteren Erkrankungen leidet, die den Effekt der veränderten Linse wieder schmälern würden.

Zu folgenden Linsentypen raten wir des öfteren:
- Blaufilterlinsen reduzieren die Blendung und können möglicherweise die Netzhaut schonen.
- Asphärische Linsen können zu einer verbesserten punktuellen Sehschärfe führen.
- Torische Linsen können eine starke Stabsichtigkeit (Astigmatismus) ähnlich gut wie eine Brille korrigieren.

Multifokallinsen stellen eine Alternative zum befriedigenden Sehen in Nähe und Ferne dar. Jedoch führen die eingepressten Rillen immer zu einer deutlichen Zunahme von Blendung und Streulicht, die durch keine Brille mehr unterdrückt werden kann. Deswegen können wir diesen Linsentyp bei heutigem Kenntnisstand kaum empfehlen. Ein sehr gutes Sehen sowohl in der Nähe als auch in der Ferne kann nach der Operation nur mit einer Brille erreicht werden. Ein befriedigendes Sehen in Nähe und Ferne erreichen viele Patienten mit der Monovisions-Operation. Diese erläutern wir auf Anfrage gerne im Vorgespräch.

Makrofotografie einer Intraokularlinse und die schematische Darstellung verschiedener Linsentypen im Größenvergleich mit einer Cent-Münze
Am Operationstag
Frühstücken Sie wie immer und nehmen Sie auch alle Ihre üblichen Medikamente. Wichtig: Bitte kommen Sie nicht alleine mit dem eigenen KFZ, da Sie es nach der Operation für einige Tage nicht steuern dürfen. Lassen Sie ggf. Ihr Hörgerät der zu operierenden Seite zu Hause, es könnte während der Operation durch Spülflüssigkeit nass werden. Wählen Sie eine pflegeleichte Kleidung, da die notwendigen Augentropfen gelbe Flecken hinterlassen können. Verzichten Sie bitte am Operationstag auf Make-up. Nach der Operation werden Sie vermehrt blendungsempfindlich sein. Bringen Sie deshalb Ihre Sonnenbrille mit. Nach Ihrer Ankunft erhalten Sie Augentropfen und werden eine Stunde später operiert. Im OP-Bereich erwartet Sie unser freundliches Team mit Operateur, Krankenschwestern und einem Anästhesisten, deren menschliche Nähe und Zuwendung den Wunsch nach einem Beruhigungsmittel oft überflüssig machen. Die Operation findet in Tropfanästhesie statt. Diese Tropfen können kurzfristig brennen wie Seife. Eine Spritze hinter das Auge ist damit nicht mehr notwendig. Der Aufenthalt im OP-Bereich dauert etwa eine halbe Stunde, die reine Operationszeit beträgt etwa 15 Minuten. Sie dürfen sich auch gerne eigene Musik (CD) mitbringen, die Sie während der Operation hören möchten. Bitte halten Sie während des Eingriffs Ihre Hände immer unten. Reden Sie mit uns, wenn Sie etwas stören sollte, z. B. wenn Tropfen ins Ohr laufen.
Die Operation

1. Durch eine kleine Öffnung von ca. 2 mm wird ein Zugang in das Innere des Auges geschaffen.
2. Hierdurch wird nun die eingetrübte Augenlinse mittels Ultraschall verflüssigt und abgesaugt, wobei die Linsenkapsel unversehrt bleibt. Sie umgibt schützend die Augenlinse und dient auch als „Trägerin“ der neuen künstlichen Linse.
3. Die Kunstlinse wird vor dem Einsetzen vom Operateur gefaltet. Die Öffnung, durch die sie ins Auge eingeführt wird, kann auf diese Weise äußerst klein gehalten werden.
4. Die entfaltete Intraokularlinse wird durch kleine flexible Bügel im Kapselsack gehalten. Die neue Linse sitzt somit an dem Ort, an dem sich vorher die natürliche Linse befand.

Zur eigentlichen Operation werden Sie mit einem Papiertuch abgedeckt, das so dünn wie ein »Tempo«-Taschentuch ist. Es wird zeltförmig aufgespannt, damit Nase und Mund frei sind und Sie viel frische Luft erhalten. Schließen Sie ruhig beide Augen unter dem Tuch. Wir können uns während der Operation unterhalten. Wenn Sie sich bewegen möchten, husten müssen, oder Sie sonst etwas stören sollte, sagen Sie es uns, damit wir kurz unterbrechen. Sie spüren während der Operation die Hand des Operateurs an Ihrem Kopf. Keinesfalls sollten Sie an Ihren Kopf fassen oder das Tuch von oben berühren, wo es steril ist. Das Auge wird zur Operation nicht groß eröffnet. Die getrübte Linse wird durch einen nur ca. 2 mm breiten Ventilschnitt mit einem modernen Ultraschallcomputer abgesaugt. Sie erhalten im Austausch eine neue, speziell für Sie errechnete Kunststofflinse. Der Ventilschnitt dichtet das Auge ohne Naht ab. Während der Operation können Sie das helle Licht oder auch intensive bunte Farben sehen. Einige Patienten haben dies für uns gemalt - solche Bilder hängen im Wartezimmer. Der Schnitt wird so gelegt, dass die Blutgefäße der Bindehaut für einen sicheren Verschluss sorgen. Dadurch kann das Auge für mehrere Tage gerötet bleiben. Diese Rötung ist keine Komplikation, sondern die harmlose Folge einer besonders sicheren Operation.
Nach der Operation
Direkt nach der Operation haben Sie keine Schmerzen. Sie erhalten Salbe, die sich in den folgenden Stunden langsam auflöst. Sie können sich anschließend bei uns ausruhen, nach Hause fahren oder in ein benachbartes Restaurant zum Essen gehen. Etwa 2 Stunden nach der Operation lässt die Betäubung nach, Sie verspüren dann einen Fremdkörperreiz und ein vermehrtes Tränen, das in abnehmender Intensität mehrere Tage anhalten kann. Die Sehschärfe erholt sich von Stunde zu Stunde, so dass Sie oft schon am Nachmittag große Schrift ohne Brille wieder lesen können. Etwa jeder zehnte Patient empfindet durch die Nachwirkung der Desinfektion abends oder nachts stärkere Schmerzen, deshalb geben wir allen Patienten Schmerzmittel mit, die Sie bei Bedarf zu Hause nehmen können. Bitte gehen Sie am nächsten Tag zu Ihrem Augenarzt. Wenn Sie möchten, können Sie auch schon am OP-Tag nachmittags zu einer ersten Kontrolluntersuchung zu uns kommen.

Themen des Artikels: Katarakt – Die Star-Operation

Was ist ein Star?

Ursachen des Stars

Die Katarakt-Operation

Häufige Fragen