Prof. Dr. Kai Januschowski implantierte die neuartige Teleskoplinse SING IM™ des Herstellers Samsara Vision im Augenzentrum Prüm

Linsenimplantat mit Teleskop-Funktion

Das Augenzentrum Prüm implantiert als erstes rheinland-pfälzisches Operationszentrum eine neuartige Linsentechnik.

In Prüm implantierte das Operationsteam der Augenklinik Petrisberg eine Linse mit Teleskop-Funktion zur Behandlung der fortgeschrittenen Makuladegeneration. Die Linse unterstützt die verbliebene zentrale Restsehfähigkeit. „Mit der neuen Linse können Patienten im Alltag die Gesichter ihrer Verwandten oder das Fernsehbild besser wahrnehmen", so Prof. Dr. med. Kai Januschowski. Mit Erwartungen an das Behandlungsergebnis sollte jedoch realistisch umgegangen werden. Auch mit der Teleskoplinse wird schnelles Lesen oder Tennisspielen nicht möglich sein. Zudem ist die Linse nur für wenige Patienten geeignet. Wurde bereits eine Katarakt-Operation durchgeführt, ist eine Implantation grundsätzlich nicht möglich. „Dennoch ist die Bedeutung der neuen Linse signifikant. Bei fortgeschrittener Makuladegeneration ermöglicht sie als erste Behandlungstechnik eine funktionale Verbesserung des Sehvermögens.

Die Implantation erfordert besondere chirurgische Expertise und ist nur an wenigen Zentren weltweit möglich. In Deutschland wurden bisher erst elf der neuartigen Teleskoplinsen eingesetzt. „Die Linse ist eine faszinierende Konstruktion, wird aber von Außenstehenden kaum wahrgenommen“, so die leitende OP-Schwester Jasmin Schmidt. Nach der Implantation erfolgt ein mehrwöchiges Rehabilitationstraining, um die Alltagsfähigkeit zu stärken. „Auch Patienten, die nach einer feuchten Makuladegeneration seit 6 Monaten keine Spritze mehr benötigen, können von der Linse profitieren“, so Matthias Benninghofen, Senior Key Account Manager des Herstellers Samsara Vision.

Prüm / Trier 28.2.2023