Kopfschmerzen können vom Auge ausgehen

Kopfschmerzen können vom Auge ausgehen

 

Viele mögliche Ursachen von der Bildschirmarbeit bis zum Glaukomanfall

Trier, Januar 2018 – Kopfschmerzen zählen zu den häufigsten gesundheitlichen Beeinträchtigungen. Wie häufig das Auge ursächlich an der Entstehung von Kopfschmerzen beteiligt ist, wird leicht unterschätzt.

Eine Erkrankung des Auges, der Augenlider, des Tränenapparats oder der Augenhöhle ruft häufig Schmerzen hervor, die in die Umgebung ausstrahlen und dann als Stirn-, Schläfen- oder gar Zahnschmerzen wahrgenommen werden, so dass die korrekte Diagnose der zugrundeliegenden Krankheit erschwert wird. „Die Beteiligung des Auges ist immer eine Möglichkeit, die mitbedacht werden muss. Denn zum Beispiel beim eigentlich seltenen Glaukomanfall ist es sehr wichtig, möglichst zeitnah mit der Behandlung zu beginnen, um schwere Schäden am Auge zu vermeiden“, sagt Prof. Dr. Martin Wenzel von der Augenklinik Petrisberg in Trier.

Viele Nervenfasern in der Nähe des Auges

In der Umgebung des Auges finden sich besonders viele und sehr schmerzempfindliche Nervenfasern. Ausgehend vom ersten Ast des fünften Hirnnervs versorgen die Ziliarnerven das Auge. Werden sie gereizt, kann dies auch auf andere Äste des fünften Hirnnervs oder die sehr schmerzempfindlichen Hirnhäute weitergeleitet werden.
Ursachen für augenbedingte Kopfschmerzen
Augenbedingte Kopfschmerzen entstehen mitunter

  • bei entzündlichen Erkrankungen der Lider, der Tränendrüse, des Tränensacks und der Augenhöhle,
  • bei Entzündungen der vorderen Abschnitte des Augapfels, vor allem der Leder-, Horn- und Regenbogenhaut,
  • bei einem plötzlichen Anstieg des Augeninnendrucks (akuter Glaukomanfall),
  • bei so genannten Asthenopien.

Asthenopische Beschwerden

Besonders häufig führen Asthenopien zu Kopfschmerzen, die durch eine starke Beanspruchung der Augen hervorgerufen werden. Andauernde Bildschirmarbeit, generell lange Naharbeit, unzureichende Beleuchtung oder auch zu intensives Licht (Blendung) können dazu beitragen, aber auch eine nicht ausreichend korrigierte Fehlsichtigkeit.
„Wenn der Grund für die Kopfschmerzen nicht anderweitig gefunden wird, sollte immer auch die Untersuchung beim Augenarzt in Betracht gezogen werden“, rät Prof. Wenzel. Zudem trägt eine auf die individuellen Ansprüche angepasste Sehhilfe dazu bei, asthenopische Beschwerden zu vermeiden. (Quelle: Berufsverband der Augenärzte e.V.).